Weiterbildung Gerontopsychiatrische Fachkraft
Die Weiterbildung zur Gerontopsychiatrischen Fachkraft gilt als vielversprechende Qualifizierung für bereits ausgebildete Pflegekräfte und vermittelt diesen umfassende Fachkenntnis auf dem Gebiet der Gerontopsychiatrie. Dabei handelt es sich um die Disziplin der Psychiatrie, die sich auf Menschen in fortgeschrittenem Alter konzentriert. Es geht folglich um ältere Menschen und ihre psychischen Erkrankungen.
Da sich im Alter nicht nur körperliche Gebrechen einstellen und zu einer Pflegebedürftigkeit führen können, sondern auch Demenzen, Suchterkrankungen und Verwirrtheitszustände vermehrt aufkommen, bedarf es im Bereich der Geriatrie und Gerontopsychiatrie ausgewiesener Fachkräfte. Hier kommt die Fachkraft für Gerontopsychiatrie ins Spiel, die als erfahrene Pflegekraft mit gerontopsychiatrischer Expertise daherkommt.
Die steigende Nachfrage nach entsprechenden Weiterbildungen ist somit bei näherer Betrachtung der Sachlage nicht verwunderlich. Bevor man sich jedoch dieser Herausforderung stellt und nicht unerheblichen Aufwand betreibt, sollte man die Weiterbildung genau unter die Lupe nehmen und sich zudem mit dem Berufsbild auseinandersetzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Karrierechancen als gerontopsychiatrische Fachkraft
- 2 Verdienstmöglichkeiten als gerontopsychiatrische Fachkraft
- 3 Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft
- 4 Weiterbildungsmöglichkeiten für gerontopsychiatrische Fachkräfte
- 5 Berufsbegleitendes Studium für gerontopsychiatrische Fachkräfte
Karrierechancen als gerontopsychiatrische Fachkraft
Die Aufgaben einer gerontopsychiatrischen Fachkraft werfen zuweilen Fragen auf, so dass es Interessierten an einer entsprechenden Weiterbildung mitunter schwerfallen kann, sich ein genaues Bild von den Karrierechancen zu machen. Die exakte Kenntnis des Berufsbildes ist jedoch essentiell für die Entscheidungsfindung, durch die die Weichen für den weiteren beruflichen Werdegang gestellt werden. Im Wesentlichen kümmern sich gerontopsychiatrische Fachkräfte um ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen und übernehmen hier die Konzepterstellung für geeignete Maßnahmen.
Zudem beraten sie Kollegen und Angehörige, unterstützen die Visite, leiten Mitarbeiterschulungen und sorgen zudem für eine bestmögliche Umgebung. Wenn es um die Betreuung und Pflege psychisch Kranker im fortgeschrittenen Alter geht, sind gerontopsychiatrische Fachkräfte die richtigen Ansprechpartner. Nach der bestandenen Weiterbildung können sich gerontopsychiatrische Fachkräfte somit als Pflegekräfte mit Expertenwissen aus der Gerontopsychiatrie positionieren und sind als solche vor allem in den folgenden Bereichen sehr gefragt:
- Altenheime
- Pflegeeinrichtungen
- Kliniken und Krankenhäuser
- Soziale Dienste
- Ambulante Pflegedienste
- Betreutes Wohnen
- Psychiatrien
- Beratungsstellen
- Geriatrische Kliniken
- Tagespflegeeinrichtungen
- Tageskliniken
Eine stetige Zunahme im Bereich der psychischen Erkrankungen und auch der demographische Wandel sorgen dafür, dass gerontopsychiatrische Fachkräfte nicht so schnell arbeitslos werden und stattdessen in den Genuss unterschiedlichster Beschäftigungsmöglichkeiten kommen.
Verdienstmöglichkeiten als gerontopsychiatrische Fachkraft
Passende Stellenangebote für gerontopsychiatrische Fachkräfte zu finden, ist aufgrund des hohen Bedarfs keine allzu große Herausforderung. Auch die Verdienstmöglichkeiten können sich sehen lassen, so dass sich die Weiterbildung im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt machen kann.
Je nach Qualifikationen, Erfahrungen und Einsatzbereich kann es Unterschiede hinsichtlich des Einkommens geben. Das durchschnittliche Gehalt bewegt sich nichtsdestotrotz im Allgemeinen zwischen 24.000 Euro und 38.000 Euro brutto im Jahr, so dass gerontopsychiatrische Fachkräfte zumindest einen Anhaltspunkt hinsichtlich der gängigen Bezahlung haben.
Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft
Fachkräfte aus der Pflege, die um die Bedeutung der Gerontopsychiatrie wissen und sich dementsprechend qualifizieren möchten, liegen mit der Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft goldrichtig. Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Berufsbild macht dies mehr als deutlich. Zugleich sollten Interessierte auch die Weiterbildung genau unter die Lupe nehmen und sich mit den Modalitäten der Qualifizierung vertraut machen.
Die Inhalte sind dabei ein großes Thema und lassen sich unabhängig vom jeweiligen Anbieter folgendermaßen zusammenfassen:
- Pflegewissenschaft
- Psychiatrische Erkrankungen
- Gerontopsychiatrische Erkrankungen
- Therapie- und Pflegekonzepte im gerontopsychiatrischen Bereich
- Stressbewältigung
- Alltagsgestaltung
- Angehörigenarbeit
- Schmerzmanagement
- Biographische Arbeit
- Neurologische Erkrankungen
- Traumata im Alter
- Kommunikation
- Recht
- MitarbeiterfĂĽhrung
- Beratung
Aktuelle Erkenntnisse aus der Wissenschaft sowie offizielle Richtlinien prägen die Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft und sorgen trotz unterschiedlicher Anbieter und Lehrgänge für einheitliche Standards. Fachkräfte der Gerontopsychiatrie sind somit spezialisierte Pflegekräfte, die umfassend geschult werden.
Voraussetzungen, Dauer und Kosten
Die Teilnahme an einer Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft steht allen ausgebildeten und berufserfahrenen Pflegekräften offen. Voraussetzung ist somit eine Berufsausbildung als Altenpfleger/in, Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in, Sozialpädagogin beziehungsweise Sozialpädagoge oder Familienpfleger/in.
Die Zulassung zu einer solchen Qualifizierung kann also nur durch den Nachweis einer Ausbildung in der Pflege oder mitunter auch langjährigen Tätigkeit im psychosozialen Bereich erfolgen. Die Dauer der Weiterbildung variiert dann je nach Lehrgangsform und kann zwischen wenigen Wochen und bis zu zwei Jahren liegen. Die Kosten erweisen sich ebenfalls recht variabel, da jeder Anbieter eigene Gebührenordnungen hat. Grundsätzlich können die Kosten aber durchaus beispielsweise 2.000 Euro bis 5.000 Euro betragen.
Weiterbildungsmöglichkeiten für gerontopsychiatrische Fachkräfte
Nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft ist das Lernen noch keineswegs vorbei. In der beruflichen Praxis lernt man tagtäglich dazu und sammelt so wertvolle Erfahrungen, die einen weiter voranbringen. Zudem schadet es auch nicht, weitere Weiterbildungsmöglichkeiten zu nutzen und so zusätzliche Fachkompetenz aufzubauen. Unter anderem Seminare zu beispielsweise den folgenden Themen bieten sich hier in besonderem Maße an:
- Demenz
- Basale Stimulation
- Angehörigenarbeit
- Dissoziationen
- Aromatherapie
- Biographiearbeit
- Depression
- Angsterkrankungen
- Suchterkrankungen
- Zwangserkrankungen
Berufsbegleitendes Studium für gerontopsychiatrische Fachkräfte
Der Abschluss der Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft kann der Karriere ohne Frage sehr förderlich sein, aber keinen akademischen Grad ersetzen. In der Pflege sowie im Gesundheitswesen gewinnen Hochschulabschlüsse aber vor allem auf Führungsebene mehr und mehr an Bedeutung, so dass ein weiterer Aufstieg auf der Karriereleiter teils von einem abgeschlossenen Studium abhängt.
Für Fachkräfte aus dem Bereich der Gerontopsychiatrie bieten sich grundsätzlich die folgenden Fächer an:
- Pflegewissenschaft
- Pflegemanagement
- Psychologie
- Geriatrie und Gerontologie
- Prävention
- Therapiewissenschaften
- Rehabilitation
- Gesundheitswissenschaften
Um den Bachelor oder Master zu erlangen, muss man allerdings nicht zwingend seinen Job an den Nagel hängen, sondern kann durchaus berufsbegleitend studieren. Möglich macht dies ein Abendstudium, Wochenendstudium oder auch Fernstudium, das allerdings eine große Herausforderung ist.
Unabhängig davon, ob es ein berufsbegleitendes Studium oder auch eine Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft sein soll, ist es ein Muss, sich eingehend zu informieren und die Qualifizierungen zu vergleichen, indem man unter anderem das kostenlose Informationsmaterial mehrerer Anbieter unverbindlich anfordert.