Umschulung Lokführer
Mit einer Umschulung zum Lokführer geht für viele ein Kindheitstraum in Erfüllung. Viele, die sich für den Beruf Lokführer im Personenverkehr interessieren, standen schon als Kind vor großen Eisenbahnwagons und sagten sich: Die fahre ich auch mal, wenn ich erwachsen bin. Für manch einen geht die Faszination Eisenbahn auch im Erwachsenalter nicht verloren, sodass sie eine Umschulung zum Lokführer in Erwägung ziehen.
Die Deutsche Bahn ist heute eines der führenden Wirtschaftsunternehmen. Ob Personenzüge für Reisende oder Güterzüge für verschiedene Dienstleistungsgüter, überall werden qualifizierte Lokführer gebraucht. So kann eine Umschulung zum Lokführer auch für Quereinsteiger eine sehr gute Möglichkeit sein, ihre Karriere voran zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Berufsbild Lokführer
- 2 Umschulung zum Triebfahrzeugführer
- 3 Quereinstieg zum Lokführer/in – das sind die Voraussetzungen
- 4 Lerninhalte bei der Umschulung zum Lokführer
- 5 Gehaltsaussichten für den Beruf Lokführer im Personenverkehr
- 6 Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen nach der Umschulung zum Lokführer im Güterverkehr
- 7 Zukunftsaussichten für den Beruf Lokführer im Personenverkehr
- 8 Die berufsbegleitende Ausbildung zum Lokführer
- 9 Wo findet die berufsbegleitende Ausbildung zum Lokführer statt?
- 10 Wer kann eine berufsbegleitende Lokführer-Ausbildung machen?
- 11 Welche Vorteile bietet eine berufsbegleitende Lokführer-Ausbildung?
- 12 Mögliche Alternativen zur Lokführer-Umschulung
- 13 Beratungsangebote rund um die Lokführer-Umschulung
- 14 Checkliste: Diese Eigenschaften sollten angehende Lokführer/innen mitbringen
- 15 5 Tipps für die Bewerbung für eine Lokführer-Umschulung
- 16 Stellenangebote für angehende Lokführer/innen
- 17 Achtung! Tipp aus der Redaktion
Berufsbild Lokführer
Der Begriff Lokführer oder Lokführerin wird häufig umgangssprachlich genutzt. Die korrekte Fachbezeichnung ist jedoch „Umschulung zum Triebwagenführer/Triebwagenführerin“.
Das Berufsbild des Lokführers ist recht vielfältig. In erster Linie besteht die Hauptaufgabe des Lokführers/der Lokführerin darin, verschiedene Züge zu steuern und zu rangieren. Beim Führen der Lok müssen diese Fachkräfte besonders darauf achten, dass alle Fahrgäste oder Waren sicher an ihren Wunschort ankommen.
Darüber hinaus muss auch Organisationsgeschick vorhanden sein, da auch die Zusammenstellung einzelner Zugteile zu den Tagesabläufen gehört. Ein technisches Fachwissen ist ebenfalls sehr wichtig, da der Lokführer/die Lokführerin alle Bedien- und Prüfelemente der Lok kennen muss und vor Fahrtantritt eine umfassende Sicherheitsüberprüfung nötig ist. Zudem wird auch die Technik in der Lok selbst immer aufwendiger. Um diese modernen Steuerungen richtig zu bedienen, bedarf es ebenfalls eines umfassendes Wissens.
Umschulung zum Triebfahrzeugführer
Die Umschulung zum Triebfahrzeugführer wird meist in der klassischen Ausbildung im Dualsystem absolviert, also bei der Deutschen Bahn oder einer privaten Bahngesellschaft sowie in der Berufsschule. Daneben existieren auch Lehrgänge, die sich speziell an Quereinsteiger/Umschüler wenden, die dann in Vollzeit oder nebenberuflich absolviert werden können.
Quereinstieg zum Lokführer/in – das sind die Voraussetzungen
Für die Umschulung zum Lokführer/zur Lokführerin sollte eine Mittlere Reife sowie gute Noten in Deutsch und Mathematik mitgebracht werden. Darüber hinaus ist es auch von Vorteil, wenn man bereits über eine Berufsausbildung im technischen oder gewerblichen Bereich verfügt.
An persönlichen Voraussetzungen sollten die Teilnehmer folgendes mitbringen:
- Körperliche und psychische Belastbarkeit
- Keine gesundheitlichen Einschränkungen beim Gehen oder Stehen
- Technisches Interesse
- Bereitschaft zur Schicht- und Wochenendarbeit
- Zuverlässigkeit
- Hohe Konzentrationsfähigkeit
- Verantwortungsbewusstes Handeln
- Kommunikationsbereitschaft
- Koordinationsvermögen
Eine besonders wichtige Voraussetzung ist, dass angehende Lokführerinnen und Lokführer nicht farbenblind sind.
Dauer der Umschulung zum Lokführer
Die Ausbildung zum Lokführer/zur Lokführerin dauert in der Regel drei Jahre. Eine Umschulung zum Lokführer kann jedoch auf zwei Jahre verkürzt werden, wenn bereits eine Erstausbildung abgeschlossen wurde. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, als Quereinsteiger eine Erwachsenenqualifizierung zu absolvieren, die meist 8 bis 12 Monate dauert.
Was kostet eine Umschulung zum Lokführer
Wer als Quereinsteiger die Umschulung zum Lokführer direkt bei der Deutschen Bahn absolviert, bekommt eine Ausbildungsvergütung, sodass Extrakosten entfallen. Sollte die Umschulung zum Lokführerin über einen Bildungsträger erfolgen, fallen in aller Regel Lehrgangskosten an. Jedoch bestehen hier unter bestimmten Voraussetzungen Fördermöglichkeiten, wie zum Beispiel die Beantragung eines Bildungsgutscheins bei der Agentur für Arbeit, wenn die Umschulung zum Lokführerin aus der Arbeitslosigkeit heraus begonnen wird.
Ablauf der Umschulung zum Lokführer
In der klassischen Form der Ausbildung vermittelt der Betrieb, in diesem Fall die Deutsche Bahn, die praktischen Fähigkeiten und in der Berufsschule erlernen die Teilnehmer das theoretische Wissen. Da es sich hier um einen staatlich anerkannten Beruf handelt, muss nach einem halben Jahr eine Zwischenprüfung absolviert werden.
Die Abschlussprüfung wird dann bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) abgelegt. Wenn eine Umschulung zum Lokführer/zur Lokführerin nicht als klassische Ausbildung, sondern in rein schulischer Form stattfindet, wird diese ebenfalls mit einer IHK-Prüfung beendet.
Lerninhalte bei der Umschulung zum Lokführer
Teilnehmer der Umschulung zum Lokführer lernen sämtliche technische Grundlagen und belegen Fächer wie beispielsweise Mathe, Physik oder auch Betriebswirtschaftslehre. Darüber hinaus lernen die Teilnehmer
- wie man unterschiedliche Züge im Personen- und Güterverkehr richtig fährt
- das Rangieren und Zusammenstellen einzelner Zugteile
- den Ablauf aller organisatorischen Aufgaben innerhalb der einzelnen Bahnbereiche
- den Umgang mit verschiedenen Störungsfällen während der Fahrt
- die Bedienung, Steuerung und Prüfung von Lokfahrzeugen
- die verschiedenen Bahn- und Gleisanlagen-Arten
- alle Sicherheitsmaßnahmen vor Fahrtantritt
- die Funktionsweise des Zugfunks
- das Sichern von Bahnübergängen
Unterteilt ist die Umschulung zum Lokführer in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Häufig überschneiden sich dann auch Theorie und Praxis. Je nach Ausbildungsbetrieb nehmen die Teilnehmer der Umschulung auch an einem Simulationstraining teil. Außerdem finden Überwachungsfahrten mit einem ausgebildeten Lokführer statt, was die Betriebssicherheit garantiert.
Gehaltsaussichten für den Beruf Lokführer im Personenverkehr
Lokführerinnen und Lokführer im Personenverkehr sind dank der florierenden Wirtschaft der Bahn heute sehr gefragte Fachkräfte. Die Höhe des Einkommens ist abhängig von der Art der Qualifikation und der Erfahrung sowie der jeweiligen Position. Arbeiten Teilnehmer nach einer erfolgreichen Umschulung zum Lokführerin zum Beispiel im Öffentlichen Dienst der Bahn, so erfolgt hier die Vergütung nach Tarif.
Angehende Lokführerinnen und Lokführer haben generell sehr gute Gehaltsaussichten, da sie in der Regel im Schichtdienst, unter anderem auch am Wochenende oder an Feiertagen, arbeiten und von Zuschlägen profitieren.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen nach der Umschulung zum Lokführer im Güterverkehr
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Umschulung können sich Lokführerinnen und Lokführer kontinuierlich weiterbilden, da zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten geboten werden. So kann etwa der Fachwirt für Bahnbetrieb oder auch der/die Technische Fachwirt/in für eine höhere Qualifizierung sorgen.
Darüber hinaus stehen auch im technischen Bereich Möglichkeiten offen, wie zum Beispiel:
- Staatlich geprüfter Techniker – Fachrichtung Verkehrstechnik (Schwerpunkt Verkehrsmanagement oder Eisenbahnbetrieb)
- Meister/in für Bahnverkehr
Zukunftsaussichten für den Beruf Lokführer im Personenverkehr
Nach einer erfolgreichen Umschulung zum Lokführerin im Personenverkehr gelten die beruflichen Zukunftsperspektiven sehr gut, da Lokführerinnen und Lokführer händeringend gesucht werden. Man kann hier sogar schon von einem Fachkräftemangel sprechen, sodass Lokführer in vielen Regionen Deutschlands mehr denn je gefragt sind.
Die berufsbegleitende Ausbildung zum Lokführer
Die Bahn und andere Verkehrsbetriebe, die Lokführer/innen benötigen, verlassen sich nicht blind auf außerbetriebliche Umschulungsmaßnahmen, sondern offerieren berufsbegleitende Ausbildungen. Quereinsteiger/innen werden direkt im Betrieb qualifiziert und intensiv eingearbeitet. Das Ganze erinnert auf den ersten Blick sehr an eine duale Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst der Fachrichtung Lokführer und Transport, ist mit dieser aber nicht vergleichbar.
Die berufsbegleitende Ausbildung ist als Qualifizierungslehrgang für Quereinsteiger/innen konzipiert und zielt oftmals auf keinen offiziellen Berufsabschluss ab. Der Abschluss dient lediglich internen Zwecken und bringt nach nur wenigen Monaten Lokführer/innen hervor.
Wo findet die berufsbegleitende Ausbildung zum Lokführer statt?
Teilweise betreiben diese eigene Bildungseinrichtungen, an denen der theoretische Unterricht stattfindet. Bevor es in den Zug geht, kann noch intensives Simulatortraining durchgeführt werden.
Grundsätzlich sind Interessierte bei potenziellen Arbeitgebern an der richtigen Adresse und erfahren von diesen mehr über die Möglichkeiten eines Quereinstiegs als Lokführer/in.
Wer kann eine berufsbegleitende Lokführer-Ausbildung machen?
Idealerweise können Quereinsteiger/innen den Abschluss in einem der folgenden Berufe vorweisen:
- Mechatroniker/in
- Kfz-Mechatroniker/in
- Elektroniker/in
- Elektriker/in
- Industrieelektriker/in
- Schlosser/in
- Elektroinstallateur/in
- Energieanlagenelektroniker/in
- Verkäufer/in
- Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung
- Disponent/in
- Einzelhandelskaufmann/-frau
- Fachkraft für Lagerlogistik
- Werkzeugmacher/in
Wer außerdem gesundheitlich geeignet ist und ein Faible für Züge hat, findet so seine Erfüllung und kann sich durch die Lokführer-Umschulung einen Kindheitstraum erfüllen.
Welche Vorteile bietet eine berufsbegleitende Lokführer-Ausbildung?
Nachfolgend findet sich ein Überblick über die wesentlichen Pluspunkte:
- Verbindung von Theorie und Praxis
- Vergütung während der Qualifizierung
- garantierter Arbeitsvertrag nach dem erfolgreichen Abschluss
Mögliche Alternativen zur Lokführer-Umschulung
Interessierte an einem beruflichen Neuanfang als Lokführer/in wollen so vielfach ihren Kindheitstraum verwirklichen. Sie sollten sich aber nicht zu stark darauf fixieren und stattdessen verschiedene Berufe in die Entscheidungsfindung einbeziehen. So stoßen sie unter anderem auf die folgenden Alternativen:
- Berufskraftfahrer/in
- Fachkraft im Fahrbetrieb
- Kaufmann/-frau für Verkehrsservice
- Kaufmann/-frau im Eisenbahn- und Straßenverkehr
Beratungsangebote rund um die Lokführer-Umschulung
Fragen rund um die Lokführer-Umschulung können sich während der Entscheidungsfindung immer wieder ergeben. Interessierte können sich dann an den jeweiligen Anbieter wenden.
Ansonsten steht es ihnen auch frei, einen Beratungstermin beim Arbeitsamt zu vereinbaren. Entscheidend ist, dass man sich im Bedarfsfall einen kompetenten Ansprechpartner sucht.
Checkliste: Diese Eigenschaften sollten angehende Lokführer/innen mitbringen
Begeisterung für Züge ist eine gute Voraussetzung für eine nachhaltige Laufbahn als Lokführer/in. Der Erfolg in diesem Beruf hängt allerdings von vielen weiteren Faktoren ab. Berufswechsler/innen sollten daher nicht nur die formalen Voraussetzungen betrachten, sondern auch ihrer persönlichen Eignung auf den Grund gehen.
Die folgenden Kriterien sind hier maßgebend:
- Zuverlässigkeit
- Pünktlichkeit
- Belastbarkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Einsatzbereitschaft
- Flexibilität
- Genauigkeit
- technisches Verständnis
- Organisationsgeschick
5 Tipps für die Bewerbung für eine Lokführer-Umschulung
All diejenigen, die als Lokführer/innen neu durchstarten möchten, wissen die Möglichkeit einer Umschulung sehr zu schätzen. Oftmals übernehmen die Unternehmen die Schulung selbst und sorgen so für eine direkte Einarbeitung.
Damit die Bewerbung von Erfolg gekrönt ist, tun angehende Lokführer/innen gut daran, die folgenden Tipps zu befolgen:
- Suchen Sie nach Stellenangeboten für Quereinsteiger/innen als Lokführer/innen!
- Denken Sie gegebenenfalls auch über eine Initiativbewerbung nach!
- Bewerben Sie sich nicht nur bei der Deutschen Bahn, sondern auch bei anderen Eisenbahnunternehmen!
- Bereiten Sie sich auf den Eignungstest als Lokführer/in vor!
- Sammeln Sie Informationen durch das Lesen von Erfahrungsberichten zur Lokführer-Umschulung!
Stellenangebote für angehende Lokführer/innen
Wer Lokführer/in werden möchte, kann eine Ausbildung beziehungsweise Umschulung zum/zur Eisenbahner/in im Betriebsdienst der Fachrichtung Lokführer und Transport in Angriff nehmen.
Da viele Lokführer/innen fehlen, ergeben sich aber auch für Quereinsteiger/innen vielversprechende Chancen. Aktuelle Stellenzeigen richten sich immer wieder an Seiteneinsteiger/innen, die zunächst eine fundierte Schulung erhalten und dann als Lokführer/innen durchstarten können.
Achtung! Tipp aus der Redaktion
In Zusammenhang mit der Lokführer-Umschulung sind viele Interessierte euphorisch, denn es ergibt sich doch die Möglichkeit, ihren Traumberuf aus Kindheitstagen zu ergreifen. Dass dies ein anspruchsvolles Unterfangen sein kann, darf allerdings nicht außer Acht gelassen werden.
Daher ist es unter anderem wichtig, dem folgenden Tipp aus unserer Redaktion Beachtung zu schenken.
Suchen Sie nach speziellen Stellenangeboten für Quereinsteiger/innen!
Wer von einer beruflichen Zukunft als Lokführer/in träumt, sollte nicht den Fehler machen, zunächst eine Umschulung zu suchen und Stellenangebote vorerst außer Acht zu lassen.
Durch diese Vorgehensweise verpasst man die Chance auf eine berufsbegleitende Ausbildung und einen sofortigen Neustart als Lokführer/in.
Es ist ohnehin wichtig, sich einen Überblick über offene Jobs und die jeweiligen Anforderungen zu verschaffen. Nur so können Berufswechsler die richtigen Weichen stellen und einen erfolgreichen Neustart schaffen.