Umschulung Pflegehelfer
Der Beruf des Pflegehelfers ist eine verantwortungsvolle und spannende Aufgabe, die sich für alle Menschen anbietet, die mit Menschen arbeiten wollen. Dabei ist die Pflege bedürftiger oder kranker Personen oft eine echte Berufung, bei der Arbeitszeiten oder das Gehalt nur eine untergeordnete Rolle spielen. Der Beruf des Pflegehelfers ist als Einstiegsqualifikation zu verstehen, auf die eine Karriere in der Pflege aufgebaut werden kann.
Bei der Bezeichnung des Pflegehelfers muss zwischen dem Krankenpflegehelfer und dem Altenpflegehelfer unterschieden werden, wobei sich diese Unterscheidung vor allem auf die zu behandelnden Patienten bezieht. Die Aufgaben der Pflege sind in beiden Bereichen weitgehend gleich.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Berufsbild Pflegehelfer
- 2 Umschulung zum Pflegehelfer
- 3 Im Quereinstieg zum Pflegehelfer– das sind die Voraussetzungen
- 4 Lerninhalte bei der Umschulung zum Pflegehelfer
- 5 Gehaltsaussichten für den Beruf Pflegehelfer
- 6 Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen nach der Umschulung zum Pflegehelfer?
- 7 Zukunftsaussichten für den Beruf Pflegehelfer
- 8 Förderung für die Pflegehelfer-Umschulung
- 9 Anbieter der Umschulung zum/zur Pflegehelfer/in
- 10 Welche Alternativen gibt es zur Pflegehelfer-Umschulung?
- 11 Achtung! Tipp aus der Redaktion
Berufsbild Pflegehelfer
Wie die Berufsbezeichnung bereits vermuten lässt, übernehmen Pflegehelfer die pflegerische Assistenz von Patienten. Dabei kann es sich um alte oder kranke Menschen handeln. Als Pflegehelfer werden vor allem helfende Tätigkeiten übernommen, die mit keiner großen Verantwortung verbunden sind. Der Beruf Pflegehelfer ist daher optimal als Einstieg in den Pflegebereich geeignet. Pflegehelfer finden unter anderem in folgenden Bereichen eine Anstellung:
- Pflegeheime
- Rehabilitationskliniken
- Krankenhäuser
- Altenwohnheime
- Einrichtungen für Menschen mit Behinderung
- medizinische Versorgungszentren
- ambulante Pflegedienste
- soziale Dienste
- Seniorenresidenzen
- Gesundheitszentren
- Facharztpraxen
- Hospize
Mit ihrer Arbeit unterstützen Pflegehelfer die Pfleger auf vielfache Weise und tragen so maßgeblich zur Qualität der Pflege bei. Sie finden überall dort Einsatz, wo Menschen hohen Alters oder mit Erkrankungen oder Behinderungen leben, betreut werden oder gepflegt werden. Daher bietet der Beruf einen spannenden und abwechslungsreichen Arbeitsalltag im direkten Menschenkontakt.
Umschulung zum Pflegehelfer
Wie die klassische Erstausbildung findet auch die Umschulung zum Pflegehelfer im Rahmen eines Vollzeit-Lehrganges statt. Dies dauert in der Regel zwei Jahre und schließt mit einer Abschlussprüfung ab, die zur Arbeit als staatlich anerkannter Pflegehelfer qualifiziert. Die Umschulung findet meistens an einer Berufsschule statt. Welche Einrichtungen ein entsprechendes Angebot haben, können Interessierte beim zuständigen Arbeitsamt erfragen. Hier erfahren sie auch, ob Fördermittel zur Finanzierung der Umschulung für sie in Frage kommen.
Im Quereinstieg zum Pflegehelfer– das sind die Voraussetzungen
Grundsätzlich wird bei einer Umschulung davon ausgegangen, dass die Bewerber bereits einen ersten Beruf erlernt haben und die entsprechende Berufserfahrung sammeln konnten. Darüber hinaus richtet sich die Umschulung an Personen, die mindestens über einen Hauptschulabschluss verfügen. Weitere formale Voraussetzungen gibt es zwar nicht, doch die Umschüler sollten natürlich einige persönliche Fähigkeiten mitbringen:
- Freude am Umgang mit Menschen
- Interesse an pflegerischen Tätigkeiten
- Grundkenntnisse der Medizin
- keine Berührungsängste
- Empathie und Geduld
- körperliche und psychische Belastbarkeit
Dauer der Umschulung zum Pflegehelfer
Die Umschulung zum Pflegehelfer dauert in der Regel zwei Jahre und findet als Vollzeit-Lehrgang statt. Sie schließt mit einer staatlich anerkannten Abschlussprüfung ab. Damit unterscheidet sich die Umschulung sowohl formal, als auch inhaltlich nicht von der klassischen Ausbildung zum Pflegehelfer, da auch diese nur aus einem theoretischen Teil besteht. Da für einen Umschüler erste Berufserfahrung vorausgesetzt wird, wird die Dauer der Umschulung jedoch entsprechend verkürzt.
Was kostet eine Umschulung zum Pflegehelfer?
Die Kosten einer Umschulung können nicht genau benannt werden, da sie vom Anbieter des Lehrganges abhängig sind. Es steht jedoch fest, dass die Kosten in den meisten Fällen die Möglichkeiten des Umschülers deutlich übersteigen. Außerdem erhält der Umschüler in einer rein schulischen Variante kein Gehalt, während er den bestehenden Lebensstandard halten muss. Deshalb ist es für Interessierte wichtig, sich über die bestehenden Fördermöglichkeiten zu informieren.
Ablauf der Umschulung zum Pflegehelfer
Pflegehelfer erlangen im Rahmen der Umschulung all das nötige Wissen, das sie für die spätere Arbeit brauchen. Die Umschulung, die sich über zwei Jahre zieht, findet als Vollzeit-Lehrgang statt und beinhaltet keinen praktischen Teil. Sie schließt mit einer Abschlussprüfung ab. Nach der erfolgreichen Umschulung bieten sich dann weitere Qualifizierungsmöglichkeiten im Pflegebereich.
Lerninhalte bei der Umschulung zum Pflegehelfer
Pflegehelfer sind für die Pflege, Betreuung und Versorgung von Patienten zuständig. Dabei assistieren sie den Pflegefachkräften und stehen ihnen bei deren Aufgaben und übernehmen nur geringe Verantwortung. Trotzdem müssen sie in der Umschulung alle wichtigen Aufgaben erlernen, die in der Pflege anfallen. Die Lerninhalte sind unter anderem:
- Pflegedokumentation
- Planung und Organisation
- medizinische Grundlagen
- Pflegestandards
- Gesundheitsförderung
- Qualitätssicherung
- Recht
- Ethik
- Kommunikation
- Grundlagen der Pflege
Gehaltsaussichten für den Beruf Pflegehelfer
Leider liegt das Gehalt eines Pflegehelfers im unteren Durchschnitt. Dabei muss allerdings auch berücksichtigt werden, dass es sich hierbei lediglich um den Einstieg in die Pflege handelt und die meisten Menschen eine weitere Karriere anstreben. Auf diese Weise lassen sich natürlich auch die Gehaltsaussichten verbessern. Die Verdienstmöglichkeiten sind von den persönlichen Qualifikationen des Bewerbers sowie vom Arbeitgeber abhängig und lassen sich daher nicht genau bestimmen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen nach der Umschulung zum Pflegehelfer?
Mit der Umschulung zum Pflegehelfer kann man den Grundstein im Bereich der Pflege legen. Für die meisten Umschüler ist damit aber nicht das Ende erreicht. Sie wollen die Karriereleiter weiter emporsteigen und nutzen daher die vielseitigen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich. In Frage kommt für Pflegehelfer vor allem die Weiterbildung zum Kranken- und Gesundheitspfleger oder Altenpfleger.
Außerdem kann ein Studium in Betracht gezogen werden. Wird dieses als Fernstudium absolviert, kann es neben dem beruflichen Alltag durchgeführt werden. So bietet sich die Möglichkeit, akademische Weiterbildung und Job miteinander zu vereinbaren. Als Studiengänge kommen zum Beispiel Pflegewissenschaft, Gesundheitsmanagement oder Pflegeökonomie in Betracht.
Zukunftsaussichten für den Beruf Pflegehelfer
Aufgrund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft und einem damit verbundenen Pflegenotstand sind qualifizierte Pflegehelfer sehr gefragt. Die Umschulung kann also vielseitige Zukunftsperspektiven eröffnen. Außerdem ist davon auszugehen, dass die Umschulung zum Pflegehelfer nur den Einstieg in den Berufsalltag der Pflege darstellt.
Zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie die Option, ein Studium anzuschließen, eröffnen gute Perspektiven und Verdienstmöglichkeiten. Für viele Interessierte ist die Arbeit als Pflegehelfer nicht bloß ein Beruf, sondern eine echte Berufung!
Förderung für die Pflegehelfer-Umschulung
Finanzielle Hilfe ist in Zusammenhang mit einer geplanten Umschulung zum/zur Pflegehelfer/in vielfach ein Muss. Berufswechsler/innen können die Lehrgangsgebühren und laufenden Lebenshaltungskosten aufgrund ihrer schwierigen beruflichen Situation nicht aus eigener Tasche finanzieren und sind daher auf eine Förderung angewiesen. Grundsätzlich sind sie diesbezüglich beim Arbeitsamt an der richtigen Adresse und werden dort folgendermaßen finanziell unterstützt:
- Bildungsgutschein
- Hilfen zum Lebensunterhalt
Anbieter der Umschulung zum/zur Pflegehelfer/in
Wer sich zum/zur Pflegehelfer/in umschulen lassen und so für den beruflichen Neustart wappnen möchte, muss den richtigen Anbieter finden. Private Umschulungsanbieter sind hier ebenso wie Berufsfachschulen zu nennen. Interessierte sollten zu verschiedenen Institutionen Kontakt aufnehmen und sich vom Arbeitsamt beraten lassen. In vielen Fällen kann das Amt die Vermittlung übernehmen und Interessierten so zur ersehnten Pflegehelfer-Umschulung verhelfen.
Welche Alternativen gibt es zur Pflegehelfer-Umschulung?
Die Umschulung zum Pflegehelfer beziehungsweise zur Pflegehelferin bietet enormes Potenzial. Gleichzeitig sollten Berufswechsler/innen nicht zu festgelegt sein und auch Alternativen offen begegnen. Hier sind unter anderem die folgenden Qualifikationen zu nennen;
- Altenpflegehelfer/in
- Heilerziehungspflegehelfer/in
- Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in
- Fachkraft für Pflegeassistenz
- Sozialassistent/in
- Kinderpfleger/in
- Sozialpädagogische/r Assistent/in
Zur Erlangung des betreffenden Abschlusses muss man eigentlich eine Ausbildung absolvieren. Als Ersatz kommt aber auch eine Umschulungsmaßnahme in Betracht.
Achtung! Tipp aus der Redaktion
Wenn es im Raum steht, sich zum Pflegehelfer umschulen zu lassen, müssen viele Dinge bedacht werden. Interessierte sollten sich umfassend informieren, beim Arbeitsamt beraten lassen und Kontakt mit verschiedenen Anbietern aufnehmen.
Darüber hinaus ist es empfehlenswert, wenn sie ihre neue Berufswahl genau überdenken, denn die erneute Ausbildung ist die zweite Chance, die es zu nutzen gilt. Daher ist auch der folgende Tipp aus unserer Redaktion unbedingt zu beherzigen.
Sammeln Sie vorab erste Erfahrungen in der Pflege!
Die Pflege weist einen hohen Personalbedarf auf und braucht jede helfende Hand. Wer beruflich noch einmal von vorne anfangen möchte oder muss, kann sich den vorherrschenden Personalmangel zunutze machen und hat nach einer entsprechenden Umschulung exzellente Jobchancen.
Angehende Umschüler/innen sollten aber nichts überstürzen und bedenken, dass die Pflege ein echter Knochenjob ist. Insbesondere die Pflegeassistenz bedeutet Tag für Tag harte Arbeit. Das ist nicht jedermanns Sache. Aus diesem Grund sollten Interessierte an einer Pflegehelfer-Umschulung vorab Erfahrungen sammeln.
Aushilfstätigkeiten und Praktika gewähren ihnen erste Einblicke in die Pflege und bringen ihnen das Berufsbild Pflegehelfer/in näher. Danach kann man entscheiden, ob man seine berufliche Zukunft als Pflegehelfer/in sieht und einen dementsprechenden Weg einschlagen will.