Umschulung Lehrer
Die Möglichkeit einer Umschulung zum Lehrer stößt bei vielen Menschen auf große Gegenliebe, denn so bietet sich ihnen die Möglichkeit, beruflich noch einmal umzusatteln und den spannenden Lehrerberuf zu ergreifen. Junge Menschen, die sich in der Phase der Berufswahl befinden, wissen oftmals noch gar nicht so recht, wo die Reise hinführen soll und wollen erst einmal die Schule hinter sich lassen.
Ein Lehramtsstudium ist so oftmals kein Thema. Entwickelt sich dann im Laufe des Lebens der Berufswunsch Lehrer, ist es keineswegs zu spät. Eine klassische Lehrer-Umschulung existiert zwar nicht, aber als Alternative ermöglichen die Länder unter bestimmten Voraussetzungen einen Quereinstieg in den Schuldienst.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Karrierechancen als Lehrer
- 2 Verdienstmöglichkeiten als Lehrer
- 3 Lehrer/in werden – Der klassische Weg ins Berufsschullehramt
- 4 Der Quereinstieg als Lehrer
- 5 Lehramtsstudium – Es ist nie zu spät
- 6 Wo kann man sich zum Lehrer umschulen lassen?
- 7 Wie sieht es mit der Anerkennung der Lehrer-Umschulung aus?
- 8 Gibt es Alternativen zur Umschulung zum Lehrer?
Karrierechancen als Lehrer
Wer über eine Umschulung zum Lehrer nachdenkt, sollte wissen, dass ein Quereinstieg an Grundschulen kaum möglich ist. In der Sekundarstufe I und II sieht dies dahingegen vollkommen anders aus. An weiterführenden und berufsbildenden Schulen kann der Seiteneinstieg ins Lehramt folglich durchaus gelingen. Je nach Vorbildung kann man hier als Fachlehrer oder wissenschaftlicher Lehrer Karriere machen.
Auch eine Laufbahn als Dozent in der Erwachsenenbildung ist durchaus denkbar. An allgemeinbildenden Schulen können Lehrer beispielsweise als Studienräte, Oberstudienräte, Studiendirektoren und Oberstudiendirektoren Karriere machen und so innerhalb der Hierarchie der Schule aufsteigen.
Verdienstmöglichkeiten als Lehrer
Die beruflichen Chancen als Lehrer erweisen sich bei näherer Betrachtung als äußerst vielfältig und lassen einen gewissen Freiraum zur beruflichen Entwicklung. Finanzielle Aspekte sollten dabei nicht gänzlich außer Acht gelassen werden, schließlich geht es darum, mit dem Einkommen als Lehrer/in den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren.
Dementsprechend sind die Verdienstmöglichkeiten auch in Zusammenhang mit einer Umschulung zum Lehrer ein wichtiges Thema. Obgleich zahlreiche Faktoren den Verdienst im Einzelfall beeinflussen, kann man sich an einem durchschnittlichen Gehalt zwischen rund 30.000 Euro und 70.000 Euro brutto im Jahr orientieren.
Lehrer/in werden – Der klassische Weg ins Berufsschullehramt
Junge Menschen, die gerade ihre Schulzeit erfolgreich mit dem Abitur abgeschlossen haben und später als Lehrer an die Schule zurückkehren möchten, müssen dazu ein Lehramtsstudium an einer Universität in Angriff nehmen. Durch das gestufte Studienmodell, das im Zuge der Bologna-Reform eingeführt wurde, stehen zunächst der Bachelor und Master of Education an. Im Anschluss daran folgt der Vorbereitungsdienst in Form eines Referendariats an einer Schule. Danach wird die Staatsprüfung zum Erwerb der Lehramtsbefähigung abgelegt. Nachdem all dies geschafft ist, kann man endlich als Lehrer tätig werden.
Der Quereinstieg als Lehrer
All diejenigen, die sich nach Beendigung der eigenen Schullaufbahn noch nicht so sicher waren mit dem Lehrerberuf und eine andere Berufswahl getroffen haben, sind nicht dazu verdammt, dies ein Leben lang zu bereuen. Der Quereinstieg schafft hier Abhilfe und kann gewissermaßen als Umschulung verstanden werden, obgleich es sich dabei um keine Umschulungsmaßnahme im klassischen Sinne handelt. Die Länder haben hier zum Teil voneinander abweichende Maßgaben, so dass Interessenten an einem Seiteneinstieg als Lehrer stets die Regelungen des jeweiligen Bundeslandes beachten müssen.
Dieser Umstand ist der Tatsache geschuldet, dass die Bildung in der Bundesrepublik Deutschland in der Kulturhoheit der Länder liegt. Ob und wie der Seiteneinstieg in den Schuldienst erfolgen kann, ist somit stets beim zuständigen Schulministerium zu erfragen. Positiv ist jedoch, dass grundsätzlich die Möglichkeit besteht, auf Umwegen Lehrer zu werden und so doch noch den Traumberuf ausüben zu können.
Voraussetzungen, Dauer und Kosten des Quereinstiegs als Lehrer
Wer von der Möglichkeit eines Quereinstiegs als Lehrer Gebrauch machen möchte, muss sich zunächst mit den diesbezüglichen Voraussetzungen befassen. Ein klassisches Lehramtsstudium wird zwar nicht verlangt, ein anderweitiges Fachstudium sollte aber schon vorhanden sein. Aus dem Studienabschluss sollten sich zudem gängige Unterrichtsfächer ableiten lassen, schließlich müssen auch Seiteneinsteiger eine hohe fachliche Kompetenz an den Tag legen.
Ist dies der Fall, können sie in den ein- bis zweijährigen Vorbereitungsdienst aufgenommen werden und im Zuge dessen die Lehramtsbefähigung erlangen. Kosten werden bis zur entsprechenden Staatsprüfung nicht fällig, so dass hier die Finanzierung der laufenden Lebenshaltungskosten im Fokus steht. Gegebenenfalls können angehende Lehrer/innen eine Förderung in Anspruch nehmen, Hilfe zum Lebensunterhalt erhalten oder einen Kredit aufnehmen.
Da der Ablauf sowie die Rahmenbedingungen von Land zu Land variieren können, sollten Interessenten an einem Quereinstieg als Lehrer beizeiten mit der jeweils zuständigen Stelle in Kontakt treten und sich dort nach den Möglichkeiten erkundigen. Neben den Schulministerien sind hier vor allem die Bezirksregierungen innerhalb der Länder die richtigen Anlaufstellen.
Ist ein Quereinstieg als Lehrer ohne Studium möglich?
Grundsätzlich ist ein universitäres Lehramtsstudium ein absolutes Muss für eine Laufbahn als Lehrer an einer allgemeinbildenden oder auch berufsbildenden Schule. Zuweilen genügt auch ein Fachstudium mit anschließendem Vorbereitungsdienst, um die Lehramtsbefähigung zu erlangen. Oftmals wünschen sich aber Menschen ohne Hochschulabschluss einen Quereinstieg ins Lehramt.
Dass dieser durchaus möglich ist, ist vielen Menschen aber gar nicht bewusst, weshalb sie den Traum schnell wieder begraben, da ihre aktuelle Lebenssituation kein Präsenzstudium in Vollzeit zulässt. Umso erfreulicher ist es, dass auch Quereinsteiger ohne vorheriges Studium die Chance haben, Lehrer zu werden. Die betreffenden Möglichkeiten sind allerdings eingeschränkt, so dass eine sorgfältige Recherche diesbezüglich ein absolutes Muss ist.
Insbesondere an berufsbildenden Schulen haben Quereinsteiger ohne Hochschulstudium durchaus gute Karten. Meister und Techniker können sich mithilfe des Vorbereitungsdienstes für Seiteneinsteiger als Lehrer qualifizieren. Ansonsten könnte es ohne Studium schwierig werden, eine Lehrer-Umschulung zu absolvieren.
Lehramtsstudium – Es ist nie zu spät
Die Umschulungsangebote fĂĽr angehende Lehrer/innen sind vielfach auf die Berufsschulen abgestimmt, wo Seiteneinsteiger/innen besonders gute Chancen haben. Aber auch an allgemeinbildenden Schulen fehlt es vielfach an Lehrpersonal. Spezielle Programme fĂĽr den Seiteneinstieg kommen hier als Umschulungen in Betracht und sollen das fehlende Lehramtsstudium wettmachen.
Damit muss man sich aber nicht zwingend zufriedengeben, schließlich spricht auch nichts gegen ein spätes Lehramtsstudium. An den Universitäten existieren keine Altersgrenzen, so dass man auch nach einigen Jahren im Beruf durchaus noch studieren und so die Basis für eine Karriere als Lehrer/in schaffen kann.
Das Alter ist demnach nicht entscheidend, da die Zulassung von formalen Kriterien abhängt. Der akute Lehrermangel sorgt zudem dafür, dass auch etwas ältere Absolventen beste Chancen haben und sich als Lehrer/innen verwirklichen können. Ein klassisches Lehramtsstudium kann also durchaus eine Option sein.
Wo kann man sich zum Lehrer umschulen lassen?
All diejenigen, die von einem Lehramtsstudium Abstand nehmen und stattdessen dem Quereinstieg als Lehrer/in den Vorzug geben, müssen natürlich wissen, wo sie sich dementsprechend umschulen lassen können. Zu beachten ist dabei, dass es sich um keine Umschulung zum Lehrer im eigentlichen Sinne handelt. Die Qualifizierungen für Seiteneinsteiger obliegen den Schulministerien der Länder, die folglich die richtigen Adressen auf der Suche nach entsprechenden Umschulungsangeboten sind.
Wie sieht es mit der Anerkennung der Lehrer-Umschulung aus?
Hat man sich für den Seiteneinstieg als Lehrer/in entschieden, weiß man die betreffenden Angebote sehr zu schätzen und kann sich den Lehrermangel zunutze machen. Allerdings stellt sich auch die Frage nach der Anerkennung, schließlich können Quereinsteiger/innen kein klassisches Lehramtsstudium vorweisen. Durch entsprechende Programme können sie aber dennoch die Lehramtsbefähigung erlangen und somit als Lehrer/innen anerkannt werden.
Gibt es Alternativen zur Umschulung zum Lehrer?
Wer den Lehrerberuf für sich entdeckt hat und sein Wissen an andere Menschen weitergeben möchte, muss nicht zwingend an einer allgemeinbildenden Schule unterrichten. Sprachschulen, Volkshochschulen und andere Einrichtungen der Erwachsenenbildung sind spannende Alternativen und erfordern üblicherweise kein klassisches Lehramtsstudium.
All diejenigen, die von der Idee einer Umschulung zum Lehrer fasziniert sind und zugleich nach Alternativen Ausschau halten, können beispielsweise einen Fernkurs zum Business Coach absolvieren, einen Lehrgang zum DaF-Lehrer machen oder sich um eine Stelle als Dozent an der VHS bemühen. Es gibt viele Möglichkeiten, einem lehrenden Beruf nachzugehen, ohne Lehrer an einer allgemeinbildenden Schule zu sein. Insbesondere aufgrund der einfachen Zugangsregelungen zu solchen Tätigkeiten handelt es sich um echte Alternativen.