Umschulung Altenpflege

Per Umschulung in die Altenpflege einzusteigen, gestaltet sich heutzutage recht einfach, denn die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, während viel zu wenige Menschen eine Ausbildung zum Altenpfleger ins Auge fassen. Kompetente Fachkräfte werden in der Pflege folglich dringend gebraucht, wodurch der Zugang zu diesem Tätigkeitsbereich bereits erheblich vereinfacht wurde.

Während in anderen Berufszweigen Umschüler eine kleine Minderheit darstellen, sind Umsteiger in der Altenpflege keine Seltenheit. Der aktuelle Pflegenotstand ist ohne Frage dramatisch, sorgt aber zugleich für gute Chancen auf eine Umschulung zum Altenpfleger. Wer sich eine entsprechende Tätigkeit vorstellen kann und nach neuen beruflichen Perspektiven sucht, sollte die Chance nutzen und eine Altenpflege-Umschulung ins Auge fassen.umschulung

Berufsbild Altenpfleger/in

Menschen, die um die Wichtigkeit einer würdevollen und professionellen Pflege im Alter wissen und hier beruflich tätig werden wollen, sollten sich zunächst ein genaues Bild von dem Beruf der Altenpflegerin machen. Das Berufsbild beschreibt diese als Fachkräfte zur Pflege und Betreuung alternder und kranker Menschen, die auf Unterstützung im Alltag angewiesen sind. In der professionellen Altenpflege geht es dabei in erster Linie um die Grundpflege des Pflegebedürftigen.

Neben der Körperpflege spielt ebenfalls die Krankenpflege eine nicht unwesentliche Rolle, so dass Altenpflegern auch medizinisch delegierte Aufgaben obliegen. Oftmals ist auch die Sterbebegleitung ein Teil ihres Berufsalltags, so dass dieser physisch und psychisch durchaus belastend sein kann. Wer sich dies zutraut und den Wunsch hat, hilfsbedürftigen Menschen einen würdigen Lebensabend zu ermöglichen, findet in der Altenpflege seine Erfüllung. Beschäftigungsmöglichkeiten ergeben sich dabei vor allem in den folgenden Bereichen:

  • Altenpflegeheime
  • ambulante Pflegedienste
  • Krankenhäuser
  • Rehabilitationszentren
  • Hospize
  • Seniorenresidenzen

Neben rosigen Jobaussichten können sich auch die Aufstiegsmöglichkeiten in der Altenpflege sehen lassen. Der Pflegesektor bietet spannende Perspektiven, die es im Laufe der beruflichen Tätigkeit zu nutzen gilt. Die Ausbildung als Altenpfleger beziehungsweise entsprechende Umschulung ist somit nur der Anfang einer aussichtsreichen Karriere in einer zukunftssicheren Branche.

Verdienstmöglichkeiten in der Altenpflege

gehaltFinanziell kann sich eine Tätigkeit als Altenpfleger/in ebenfalls lohnen, wobei das Einkommen stark schwanken kann. Nichtsdestotrotz ergeben sich für qualifizierte Altenpfleger durchaus vielversprechende Verdienstmöglichkeiten, denn das durchschnittliche Gehalt bewegt sich zwischen 24.000 Euro und 44.000 Euro brutto im Jahr. Indem man sich stetig weiterbildet und auf der Karriereleiter aufsteigt, kann man sich zudem die eine oder andere Gehaltserhöhung sichern.

Die Ausbildung zum Altenpfleger

Dass der Beruf des Altenpflegers spannende Perspektiven bietet, steht außer Frage und macht die betreffende Ausbildung so attraktiv. Junge Menschen, die im Anschluss an ihre Schulzeit in die Altenpflege einsteigen möchten, entscheiden sich klassischerweise für eine Berufsausbildung als Altenpfleger/in. Diese findet einerseits in Einrichtungen der Altenpflege und andererseits an Altenpflegeschulen statt und widmet sich den folgenden Inhalten:

  • Grundlagen der Medizin
  • personen- und situationsbezogene Pflege
  • Demenz und Pflege
  • Gerontopsychiatrie
  • Alltagsbegleitung
  • Pflegedokumentation
  • Beratung
  • Kommunikation
  • Qualitätssicherung

Maßgebend für die Ausbildung als Altenpfleger ist das bundesweit einheitliche Altenpflegegesetz, das eine Dauer von drei Jahren vorsieht. Allerdings kann die Qualifizierung ebenfalls in Teilzeit erfolgen und dann bis zu fünf Jahre in Anspruch nehmen. Unabhängig davon, für welche Variante man sich entschieden hat, muss man am Ende der Ausbildung die staatliche Abschlussprüfung meistern.

Die Umschulung zur Altenpflegerin

Die Tatsache, dass die Ausbildung zur Altenpflegerin auch in Teilzeit absolviert werden kann, zeigt, dass nicht nur Jugendliche direkt nach dem Schulabschluss an den Altenpflegeschulen willkommen sind. Wer aufgrund von Kindererziehung oder durch die Pflege eines Angehörigen keine klassische Berufsausbildung machen kann, kann sich so dennoch für die Altenpflege qualifizieren. Die Umschulung zum Altenpfleger kann aber selbstverständlich auch in Vollzeit absolviert werden und bietet Menschen aus anderen Tätigkeitsbereichen die Chance, sich für die Altenpflege zu qualifizieren.

Inhaltlich und selbst hinsichtlich des Ablaufs ergeben sich hier keine großen Unterschiede, was dem Umstand geschuldet ist, dass auch am Ende der Altenpflege-Umschulung die staatliche Abschlussprüfung zu absolvieren ist. Es dürfte daher auch keine allzu große Überraschung sein, dass Teilnehmer an einer Erstausbildung oftmals gemeinsam mit Umschülern die Schulbank an der Altenpflegeschule drücken.

Voraussetzungen, Dauer und Kosten der Altenpflege-Umschulung

fragen zur bildungVoraussetzung für eine Ausbildung beziehungsweise Umschulung zum Altenpfleger ist grundsätzlich der Hauptschulabschluss, obgleich viele Anbieter Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss bevorzugen. Empathie und Sensibilität im Umgang mit Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen sind ebenfalls erforderlich und schaffen die Basis für eine erfüllende Tätigkeit in der Altenpflege.

Weiterhin ist eine hohe Belastbarkeit ein absolutes Muss, denn der Beruf des Altenpflegers ist einerseits körperlich anstrengend und geht andererseits mit mental fordernden Situationen einher. Dass vor der Aufnahme einer Qualifizierung als Altenpfleger/in der Nachweis der gesundheitlichen Eignung durch ein ärztliches Attest zu erbringen ist, ist folglich vollkommen nachvollziehbar.

Da die Ausbildung als Altenpfleger bundesweit einheitlich geregelt ist und als schulische Ausbildung daherkommt, macht es keinen Unterschied, ob man eine Umschulung oder Erstausbildung absolviert. Dies gilt nicht nur für die Voraussetzungen, sondern auch für die Dauer, die mit drei Jahren zu veranschlagen ist. Im Falle einer Teilzeit-Ausbildung verlängert sich das Ganze auf bis zu fünf Jahre.

Wer dahingegen bereits über eine einschlägige Vorbildung verfügt, kann die Qualifizierung auch verkürzen. Ob und in welcher Höhe Gebühren fällig werden, hängt davon ab, wo man die Umschulung absolviert. Die laufenden Lebenshaltungskosten lassen sich jedoch in keinem Fall vermeiden, weshalb es ratsam ist, vorab mit der Rentenversicherung oder Arbeitsagentur das Gespräch zu suchen, um die Fördermöglichkeiten zu erörtern.

Wo kann man eine Umschulung zum Altenpfleger machen?

Die schulische Ausbildung zum Altenpfleger findet stets an Berufsfachschulen für Altenpflege statt. Gleiches gilt für entsprechende Umschulungen. Oftmals ist auch von einem Fachseminar für Altenpflege die Rede. In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, dass es sich um staatliche, konfessionell gebundene oder auch private Einrichtungen handeln kann. Wer mit einer zweiten Ausbildung in der Altenpflege liebäugelt, sollte also zunächst sorgfältig recherchieren und das kostenlose Informationsmaterial verschiedener Anbieter in der näheren Umgebung unverbindlich anfordern.

Welche Alternativen gibt es zur Umschulung zur Altenpflegerin?

Die Umschulung zur Altenpflegerin ist keineswegs alternativlos, so dass potenzielle Berufswechsler gut daran tun, auch ähnliche Berufe in Betracht zu ziehen. Auf diese Art und Weise können sie sich eine größtmögliche Auswahl sichern und den Beruf finden, der am besten zu ihren Neigungen und Wünschen passt. Hier stehen unter anderem die folgenden Berufe zur Debatte:

  • Altenpflegehelfer/in
  • Gesundheits- und Krankenpfleger/in
  • Krankenpflegehelfer/in
  • staatlich anerkannte/r Haus- und Familienpfleger/in
  • Hauswirtschafter/in

Darüber hinaus kann auch ein berufsbegleitendes Studium mit pflegerischem Schwerpunkt eine interessante Option sein. Die eine oder andere Hochschule bietet beispielsweise ein Fernstudium Pflegewissenschaft oder Pflegeökonomie mit dem Ziel Bachelor oder Master an.

Stellenangebote in der Altenpflege

Auf der Suche nach der richtigen Umschulung ist eine Analyse der Situation auf dem Arbeitsmarkt stets erforderlich. Im Falle der Altenpflege kann man sich diese allerdings fast sparen, denn hier herrscht schließlich bekanntermaßen ein akuter Personalmangel.

Das zeigt sich ebenfalls an zahlreichen Stellenangeboten. Aber auch ohne Stellenausschreibungen sind Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste für Bewerbungen sehr dankbar und haben fast immer offene Stellen zu besetzen.

Chancen für Quereinsteiger/innen in der Altenpflege

Eine fundierte Ausbildung oder eine Umschulung in einem Pflegeberuf schafft die Basis für eine Tätigkeit in der Altenpflege. Aber auch Quereinsteiger/innen ohne entsprechende Qualifikation haben Jobchancen. So können sie die Pflegekräfte unterstützen, hauswirtschaftliche Aufgaben übernehmen oder zur Betreuung der Pflegebedürftigen beitragen.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Altenpfleger/innen

Obwohl Pflegefachkräfte keine Probleme haben dürften, Jobs zu finden, sollten sie trotzdem das lebenslange Lernen verfolgen. Seminare und Kurse können ihnen zusätzliches Wissen vermitteln oder sie auf den neuesten Stand bringen. Dabei kann es zum Beispiel um die folgenden Themen gehen:

  • Pflegeberatung
  • Sterbebegleitung
  • Fachpflege
  • Rehabilitation
  • Hygiene
  • Psychologie
  • Pflegedokumentation
  • Altenbetreuung

Auch eine Fortbildung mit höherem beruflichem Abschluss ist eine Option. Hier stehen beispielsweise die folgenden Qualifikationen zur Auswahl:

  • Fachwirt/in – Gesundheits- und Sozialwesen
  • Fachaltenpfleger/in
  • Betriebswirt/in – Management im Gesundheitswesen
  • Pflegedienstleiter/in
  • Pflegesachverständige/r
  • Qualitätsbeauftragte/r

Das richtige Studium für Altenpfleger/innen

Für Altenpflegehelfer/innen und Altenpfleger/innen sind nicht nur klassische Weiterbildungen wichtig, sondern gegebenenfalls auch ein passendes Studium neben dem Beruf.

So können sie auf die zunehmende Akademisierung reagieren und in der Pflege Karriere machen. Per Fernstudium oder anderweitigem Teilzeitstudium können sie beispielsweise eines der folgenden Fächer berufsbegleitend studieren:

  • Pflegewissenschaft
  • Pflegemanagement
  • Gesundheitswissenschaft
  • Gesundheitsökonomie
  • Soziale Arbeit

Achtung! Tipp aus der Redaktion

Die Altenpflege erweist sich als überaus vielversprechendes Tätigkeitsfeld und bietet auch Seiteneinsteigern spannende Perspektiven. Eine entsprechende Umschulung kann die Basis für eine zweite Karriere als Altenpflegehelfer/in oder Altenpfleger/in schaffen. Interessierte sollten allerdings nicht nur die rosigen Aussichten beachten, sondern auch den folgenden Tipp aus unserer Redaktion beherzigen.

Hinterfragen Sie Ihre persönliche Eignung für die Altenpflege!

Die Altenpflege ist eine fordernde und intensive Arbeit, die nicht jeder leisten kann oder will. Daher sollte man seine persönliche Eignung stets selbstkritisch hinterfragen.

Man muss zuverlässig, verantwortungsbewusst und belastbar sein. Außerdem darf man keine Berührungsängste haben und braucht medizinisches Interesse. Unter diesen Voraussetzungen kann man von einer Umschulung zum Altenpfleger enorm profitieren.

Sie fanden diesen Beitrag hilfreich?
  • 4.6/5
  • 9 ratings
9 ratingsX
überhaupt nicht eher weniger soweit ok gut sehr gut
0% 0% 0% 0% 100%