Umschulung zum Fitnesstrainer
Der Beruf des/der Fitnesstrainers/in ist mit vielen Klischees behaftet. Dabei ist dieser Beruf äußerst vielseitig und verlangt Leidenschaft und Fachwissen. Eine Umschulung zum Fitnesstrainer eignet sich für alle diejenigen, die sich beruflich neu orientieren und den Sport zum Beruf machen möchten. Da der Beruf Fitnesstrainer kein anerkannter Ausbildungsberuf wie der „Sport- und Fitnesskaufmann“ ist, gilt es, einiges zu beachten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Berufsbild Fitnesstrainer
- 2 Umschulung zum Fitnesstrainer
- 3 Im Quereinstieg zum Fitnesstrainer – das sind die Voraussetzungen
- 4 Lerninhalte bei der Umschulung zum Fitnesstrainer
- 5 Gehaltsaussichten für den Beruf Fitnesstrainer
- 6 Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen nach der Umschulung zum Fitnesstrainer
- 7 Die Vielfalt der Inhalte in der Trainer-Ausbildung
- 8 Wie lässt sich die Fitnesstrainer-Umschulung finanzieren?
- 9 Welche Ausbildungsberufe existieren im Fitnessbereich?
- 10 Wie wird man Personal Trainer/in?
- 11 Wo kann man sich zum Fitnesstrainer umschulen lassen?
- 12 Zukunftsaussichten für den Beruf Fitnesstrainer
- 13 Förderung vom Arbeitsamt für die Fitnesstrainer-Umschulung
- 14 Fitnesstrainer-Qualifizierung von der Steuer absetzen
- 15 Die Auswahl des richtigen Anbieters für die Fitnesstrainer-Umschulung
- 16 Achtung! Tipp aus der Redaktion
Berufsbild Fitnesstrainer
Im Grunde lässt sich die Haupttätigkeit eines Fitnesstrainers ganz einfach zusammenfassen. So sorgen Trainer dafür, dass ihre Kunden gesund und fit bleiben. Allerdings ist die Thematik dahinter wesentlich komplexer, denn schließlich versteht jeder Menschen unter dem Begriff „Fitness“ etwas anderes. Während einer Gewicht abnehmen möchte, will der andere Muskeln aufbauen und wiederum ein anderer hat das Ziel, seine Kondition zu verbessern.
Demnach hat jeder Kunde ein individuelles Bedürfnis, auf das sich der Fitnesstrainer einstellen muss. Fitnesstrainer helfen ihren Kunden also zum Beispiel bei folgenden Zielsetzungen:
- Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens
- Steigerung der Ausdauerleistung und/oder Kraftleistung
- Gewichtsreduktion
- Bodyforming/Bodybuilding
- Schulung der Koordination
- Aufbau nach Verletzungen oder Krankheiten
- Erhalt der Gesundheit (vor allem bei älteren Kunden)
Fitnesstrainer erstellen dann auf der Grundlage ihres Fachwissens aus der Anatomie, Physiologie und Trainingslehre speziell abgestimmte Trainingspläne, weisen ihre Kunden an den Trainingsgeräten ein und erklären freie Übungsformen. Ebenso kann das Führen von Gruppentrainings je nach Arbeitsort zu den Aufgaben eines Fitnesstrainers gehören.
Darüber hinaus sind Fitnesstrainer auch für die geistigen Bedürfnisse ihrer Kunden zuständig. Sie motivieren ihre Schützlinge und geben wertvolle Ratschläge. Und zu guter Letzt übernimmt ein Fitnesstrainer, der in einem klassischen Fitnessstudio arbeitet, auch die Rolle des Verkäufers.
Arbeitsstellen finden Fitnesstrainerinnen und Fitnesstrainer beispielsweise in den folgenden Bereichen:
- Fitnessstudios
- Sportzentren/Sportvereine
- Freizeit- und Spaßbäder
- Wellness-Einrichtungen
- Hotels mit Fitnesseinrichtungen
- Reha-Einrichtungen
Umschulung zum Fitnesstrainer
Wie schon zu Beginn erwähnt, existiert für den Fitnesstrainer keine anerkannte Ausbildungsform. Eine Umschulung zum Fitnesstrainer beinhaltet das Absolvieren eines Trainerscheins. In einem Lehrgang können dann eine von drei Qualifikationen (C-, B- oder A-Lizenz) erworben werden. Einige Anbieter bieten zudem noch eine spezielle S-Lizenz an. Hier qualifizieren sich Teilnehmer zum Experten in einem bestimmten Bereiche, wie zum Beispiel Yoga oder Pilates. Angeboten wird die Umschulung zum Fitnesstrainer bzw. die Lehrgänge von verschiedenen Studieninstituten und privaten Instituten.
Im Quereinstieg zum Fitnesstrainer – das sind die Voraussetzungen
Für die Umschulung zum Fitnesstrainer sollten Teilnehmer einen Schulabschluss mitbringen und mindestens 18 Jahre alt sein. Zudem ist das Mitbringen von praktischen Trainingserfahrungen von Vorteil. Je nach Ausbildungsinstitut werden weitere Voraussetzungen verlangt, weshalb sich Interessierte vorab hierüber informieren sollten. So verlangen einige Institute beispielsweise das Absolvieren eines Erste-Hilfe-Kurses. Für die A-Lizenz ist außerdem meist eine abgeschlossene Ausbildung eine Zugangsvoraussetzung.
Teilnehmer der Umschulung zum Fitnesstrainer sollten zudem die folgenden persönlichen Voraussetzungen erfüllen:
- Interesse an Anatomie und Physiologie
- Trainingserfahrung
- kundenorientiertes Denken
- Einfühlungsvermögen
- Freude am Umgang mit Menschen
- Flexibilität
- sympathisches Auftreten
Dauer der Umschulung zum Fitnesstrainer
Die Dauer der Umschulung zum Fitnesstrainer variiert sehr stark. Hier kommt es vor allem darauf an, ob der Lehrgang nebenberuflich oder in Vollzeit absolviert wird. Eine A-Lizenz kann einen Tag, aber auch bis zu 18 Monate dauern, die B-Lizenz acht Tage bis 6 Monate und die C-Lizenz zwei Tage bis drei Monate.
Was kostet eine Umschulung zum Fitnesstrainer
Je nach Ausbildungsinstitut kann die Höhe der Gebühren sehr stark variieren. Zudem kommt es darauf an, ob die C-, B- oder A-Lizenz angestrebt wird. Deshalb sollte man sich vorab gut informieren und die Anbieter vergleichen. Ggf. besteht die Möglichkeit, Fördermaßnahmen in Anspruch zu nehmen. Dieses sollte dann mit dem jeweiligen Institut besprochen werden.
Ablauf der Umschulung zum Fitnesstrainer
Bei der Umschulung zum Fitnesstrainer wird im Regelfall die C-, B- oder A-Lizenz erworben, wobei die A-Lizenz die höchste und die C-Lizenz die niedrigste Qualifikation ist. Um die gewünschte Qualifizierung zu erlangen, müssen Teilnehmer eine schriftliche und praktische Prüfung bestehen.
Lerninhalte bei der Umschulung zum Fitnesstrainer
Welche Module die Umschulung zum Fitnesstrainer beinhaltet, ist davon abhängig, welcher Trainerschein absolviert wird. Denn jeder Lehrgang beinhaltet andere Lehrgangsinhalte.
Trainerschein: C-Lizenz
Die C-Lizenz ist quasi die Grundausbildung und bildet die Teilnehmer dazu aus, Trainern zu assistieren oder aber auch Kinder- und Seniorengruppen zu leiten. Unter anderem werden folgende Lerninhalte vermittelt:
- Trainings- und Bewegungslehre
- Grundlagen der Ernährungslehre
- Grundlagen der Physiologie und Anatomie
- Kraftsportgeräte und ihre Funktionen
Trainerschein: B-Lizenz
Die B-Lizenz ermöglicht es, selbstständig oder aber auf der Trainingsfläche eines Fitnessstudios zu arbeiten. Außerdem ist sie die Zulassungsvoraussetzung für den Beruf Fitnesstrainer. Lerninhalte sind unter anderem:
- Erkennen von körperlichen Fehlstellungen
- Wissensvertiefung rund um die Kraftsportgeräte sowie Einstellungen von Geräten
- Erstellung von Trainingsplänen
- Einweisung von Kunden
Trainerschein: A-Lizenz
Mit der A-Lizenz können Teilnehmer der Umschulung zum Fitnesstrainer/in mit ihrem Fachwissen auch professionelle Sportler betreuen. Unter anderem werden folgende Lerninhalte vermittelt:
- Erstellung von Trainingsplänen für Fortgeschrittene
- Aneignung von Expertenwissen im Fitnessbereich
- Erkennung, Behandlung sowie Entgegenwirken bei verschiedenen Krankheitsbildern
Gehaltsaussichten für den Beruf Fitnesstrainer
Die Höhe des Gehaltes eines Fitnesstrainers ist maßgeblich davon abhängig, in welcher Einrichtung gearbeitet wird. Beispielsweise zahlen große Fitnessstudios oder Hotels in der Regel höhere Gehälter. Letztendlich hängt es natürlich auch vom eigenen Verhandlungsgeschick ab, wenn es um die Frage des Gehaltes geht.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen nach der Umschulung zum Fitnesstrainer
Nach der Umschulung zum Fitnesstrainer/in können sich Besitzer einer Lizenz beispielsweise zum Athletik-Trainer, Personaltrainer oder Group-Fitness-Trainer weiterbilden. Mit solch einer Weiterbildung kann man sich auf eine bestimmte Ausprägung des Trainings spezialisieren. Daneben besteht die Möglichkeit, eine klassische 3-jährige Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann im Gesundheitsmanagement oder Fitnessökonomie zu absolvieren.
Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, ein Studium zu beginnen. So bieten einige Hochschulen ein akademisches Bachelor-Studium (z. B. Fachwirt/in der Fitness) an. Hier lernen Studenten das Fachgebiet Fitnesstraining sehr intensiv. Hinzu kommen wissenschaftliche Aspekte sowie medizinische Module. Ebenso gehören die Grundlagen des Marketings und der Betriebswirtschaftslehre auf den Studienplan.
Die Vielfalt der Inhalte in der Trainer-Ausbildung
Wer im Fitnessbereich als Trainer/in tätig werden möchte, sollte nicht nur sportlich und offen sein, sondern auch über fachliche Kompetenz verfügen. Dass keine geregelte Ausbildung existiert, ändert daran nichts. Angehende Fitnesstrainer/innen sollten daher um die folgenden Inhalte wissen, die im Rahmen der Umschulung beziehungsweise Ausbildung typischerweise behandelt werden:
- Anatomie
- Physiologie
- Bewegungslehre
- Trainingslehre
- Kommunikation
In Ermangelung einer geregelten Qualifizierung können die behandelten Themen mehr oder weniger stark variieren. Es ist daher wichtig, dass sich Interessierte vorab informieren und die verschiedenen Lehrgänge genau miteinander vergleichen.
Wie lässt sich die Fitnesstrainer-Umschulung finanzieren?
Bildung sollte nie eine Frage des Geldes sein, aber angesichts teils hoher Lehrgangsgebühren sieht die Realität oftmals anders aus. Wer als Fitnesstrainer/in noch einmal von vorne beginnen möchte, kann häufig auf keine üppigen Ersparnisse zurückgreifen. Arbeitssuchende sollten mit dem Arbeitsamt sprechen und sich um eine Förderung der Maßnahme bemühen. Gegebenenfalls können sie sich so einen Bildungsgutschein und Hilfen zum Lebensunterhalt sichern.
Aber auch ohne Bildungsgutschein vom Arbeitsamt muss der Traum von einer Umschulung zum/zur Fitnesstrainer/in keineswegs platzen. Viele Anbieter sind zu einer Ratenzahlungsvereinbarung bereit. Ansonsten kann eine Kreditfinanzierung ebenfalls eine Option sein.
Welche Ausbildungsberufe existieren im Fitnessbereich?
Da Fitnesstrainer/in kein anerkannter Beruf ist, kann es hier auch keine Umschulung im eigentlichen Sinne geben. Interessierte, die darauf großen Wert legen, sollten um die folgenden Ausbildungsberufe wissen, die in gewissem Maße dem Bereich Fitness zugeordnet werden können:
- Sport- und Fitnesskaufmann/-frau
- Masseur/in und medizinische/r Bademeister/in
- Physiotherapeut/in
- staatlich geprüfte/r Gymnastiklehrer/in
- staatlich geprüfte/r Sportlehrer/in
Hier kann man sich gegebenenfalls auch umschulen lassen und eine klassische Umschulungsmaßnahme als Zweitausbildung absolvieren.
Wie wird man Personal Trainer/in?
Wer mit einer Fitnesstrainer-Umschulung liebäugelt, hat vielfach eine Karriere als Personal Trainer/in im Sinn. Während Personal Trainer eine individuelle Betreuung ihrer Kunden durchführen, sind Fitnesstrainer typischerweise auf der Fläche anzutreffen, wo sie allen Kunden des Fitnessstudios mit Rat und Tat zur Seite stehen. Es gibt folglich einige wesentliche Unterschiede.
Die Qualifizierung als Fitnesstrainer/in bildet eine solide Grundlage, auf der man mit weiterführenden Kursen aufbauen kann. Im Zuge dessen geht es um den Erwerb der Lizenz als Personal Trainer/in.
Wo kann man sich zum Fitnesstrainer umschulen lassen?
Interessierte an einer Fitnesstrainer-Umschulung müssen wissen, dass es sich um keine Umschulung im eigentlichen Sinne handelt. Die betreffenden Angebote kommen vielmehr als Lehrgänge daher. Diese werden von privaten Akademien angeboten und unterscheiden sich hinsichtlich der Rahmenbedingungen teilweise maßgeblich voneinander.
Es ist daher wichtig, dass angehende Fitnesstrainer/innen nach geeigneten Anbietern suchen und dann einen ausführlichen Vergleich durchführen. Zu diesem Zweck kann auch das kostenlose Informationsmaterial unverbindlich angefordert werden. So erhält man eine Übersicht und kann eine individuelle Wahl treffen.
Zukunftsaussichten für den Beruf Fitnesstrainer
Bei vielen jungen Menschen liegen Fitnessstudios voll im Trend und haben einen kontinuierlichen Zulauf an neuen Kunden. Außerdem entwickeln sich immer wieder neue Fitnesstrends, auf die sich Fitnesstrainerinnen und Fitnesstrainer spezialisieren können und somit eine besondere Qualifikation vorweisen können.
In der heutigen Gesellschaft herrscht ein hoher Druck und es wird erwartet, dass man bis ins hohe Alter fit ist. Dies ist ein weiterer Grund, warum Fitness-Zentren häufig besucht werden, und warum die Zukunftsaussichten für Fitnesstrainerinnen und Fitnesstrainer sehr gut aussehen.
Förderung vom Arbeitsamt für die Fitnesstrainer-Umschulung
Die Förderung von Umschulungen ist eine Kann-Leistung des Arbeitsamtes und kann demnach nicht erzwungen werden. Hier ist das Wohlwollen des Sachbearbeiters beziehungsweise der Sachbearbeiterin gefragt. Interessierte sollten alle Argumente darlegen und zudem einen AZAV-zertifizierten Lehrgang vorschlagen können.
Wer arbeitssuchend oder von Arbeitslosigkeit bedroht ist, hat grundsätzlich gute Chancen auf eine Förderung in Form des Bildungsgutscheins sowie Hilfen zum Lebensunterhalt.
Fitnesstrainer-Qualifizierung von der Steuer absetzen
Auch ohne finanzielle Unterstützung des Arbeitsamtes können angehende Fitnesstrainer/innen Geld sparen und die Kosten von der Steuer absetzen. So sollten die Teilnehmenden die Schulung in ihrer Steuererklärung angeben und neben den Lehrgangskosten auch alle anderen damit in Zusammenhang stehenden Ausgaben geltend machen.
So kann man sich einen Teil der Kosten zurückholen und den finanziellen Druck mindern.
Die Auswahl des richtigen Anbieters für die Fitnesstrainer-Umschulung
Wer als Fitnesstrainer/in beruflich von vorne beginnen möchte, sollte bei der Auswahl des richtigen Lehrgangs Sorgfalt walten lassen. Die Inhalte, Praxisanteile sowie die erreichbaren Lizenzen stehen dabei im Vordergrund. Darüber hinaus sollte man auf die Zertifizierung des Anbieters achten, die dem Ganzen einen gewissen offiziellen Charakter verleiht.
Die Ausbildung führt zwar auch dann zu keinem anerkannten Berufsabschluss, geht aber mit einer angesehenen Qualifizierung einher. Zudem sollte die Schule die passende Lehrgangsform bieten und innerhalb der Fitnessbranche einen guten Ruf genießen.
Achtung! Tipp aus der Redaktion
Fitnessstudios, Personal Trainings und diverse Fitness-Kurse erleben seit einigen Jahren einen regelrechten Boom. Viele Menschen entwickeln ein höheres Gesundheitsbewusstsein und treiben aktiv Sport, um fit und gesund zu bleiben beziehungsweise zu werden. Dementsprechend ergeben sich für versierte Fitnesstrainer/innen vielversprechende Perspektiven.
Wer eine entsprechende Qualifizierung ins Auge fasst, sollte allerdings nichts überstürzen und unter anderem den folgenden Tipp aus unserer Redaktion ernst nehmen.
Sammeln Sie Erfahrungen im professionellen Fitnesstraining!
Eine persönliche Sportbegeisterung ist eine solide Grundlage für eine Karriere im Fitnessbereich. Interessierte sollten allerdings bedenken, dass es einen Unterschied macht, ob man an Kursen im Sportverein oder Fitnessstudio teilnimmt oder eigene Trainings konzipiert und Kunden als Trainer/in betreut. Damit es zu keiner Fehlentscheidung kommt, sollten Interessierte bereits vorab erste Erfahrungen sammeln.
Eine Aushilfstätigkeit im Fitnessstudio oder ehrenamtliches Engagement in einem Sportverein bieten sich dafür an. So kann man die Entscheidung für die Fitnesstrainer-Laufbahn absichern und zugleich die so wichtige Praxis verinnerlichen.