Umschulung Baumaschinenführer
Eine Umschulung zum Baumaschinenführer ist attraktiv, da allerortes gebaut, gegraben, abgerissen, gebaggert, neu aufgebaut und saniert wird. Jahrelang haben Bund und Länder die Wartung und Sanierung der Infrastruktur auf die lange Bank geschoben. Doch nun muss alles ganz schnell gehen.
Dank dieser Entwicklung könnten nun viele Kindheitswünsche in Erfüllung gehen. Unternehmen suchen nämlich händeringend nach qualifizierten Fachkräften, die ihre Bagger und andere Baumaschinen bedienen. Oftmals bezahlen Unternehmen sogar entsprechende Kurse und Umschulungen. Beste Gelegenheit also für diejenigen, die sich beruflich neu orientieren und sich ihren Kindheitstraum erfüllen möchten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Berufsbild Baumaschinenführer
- 2 Umschulung zum Baumaschinenführer
- 3 Im Quereinstieg zum Baumaschinenführer – das sind die Voraussetzungen
- 4 Lerninhalte bei der Umschulung zum Baumaschinenführer
- 5 Gehaltsaussichten für den Beruf Baumaschinenführer
- 6 Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen nach der Umschulung zum Baumaschinenführer
- 7 Zukunftsaussichten für den Beruf Baumaschinenführer
- 8 Wer sollte eine Umschulung zum/zur Baumaschinenführer/in ins Auge fassen?
- 9 Welche Alternativen gibt es zu Baumaschinenführer-Umschulung?
- 10 Was können Baumaschinenführer/innen studieren?
- 11 Achtung! Tipp aus der Redaktion
Berufsbild Baumaschinenführer
Baumaschinenführer sind dann gefragt, wenn auch ihre großen Arbeitsgeräte gefragt sind. Sie bedienen Bagger, Walzen, Kräne und andere große Maschinen, welche beim Erd-, Hoch- und Tiefbau sowie beim Straßenbau zum Einsatz kommen.
Baumaschinenführer sind jedoch nicht nur für die Bedienung, sondern auch für die Wartung ihrer Maschinen verantwortlich. Kleinere Defekte können sie oft selbst reparieren. Bei der Wartung müssen sie zudem Kontrollbücher erstellen und führen sowie die vielen Umweltschutz- sowie Sicherheitsbestimmungen befolgen.
Die Anforderungen an Baumaschinenführer sind hoch. Zum einen tragen sie die Verantwortung für die oft sehr teuren Arbeitsmaschinen. Zum anderen sind sie aber auch für die Sicherheit ihrer Arbeitskollegen verantwortlich. Schon eine kleine Unaufmerksamkeit kann großen Schaden anrichten.
Die alltäglichen Aufgaben und Tätigkeiten von Baumaschinenführern sind umfangreicher, als viele Menschen annehmen. So müssen diese:
- die Baumaschinen ihrem Zweck entsprechend fahren und bedienen
- die Baumaschinen gemäß Anleitung aufstellen und einrichten
- die Absicherung der Maschinen gemäß Bestimmungen bewerkstelligen
- viele weitere Vorschriften beachten
- ihre Baumaschinen unter Umständen selber transportieren
- die Baumaschinen warten und pflegen, Ölstände prüfen, Störungen melden sowie ein umfangreiches Kontrollbuch für jede einzelne Maschine führen
- Arbeitsberichte erstellen
- bei ihrer Arbeit die vorgeschriebenen Sicherheits- und Umweltschutzbestimmungen befolgen
Umschulung zum Baumaschinenführer
Die Baubranche wird voraussichtlich auch in den kommenden Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, viel zu tun haben. Der Staat investiert viel Geld in Brücken-, Autobahn- und allgemeine Straßensanierungen und auch im gewerblichen wie privaten Sektor wird viel gebaut. Die Auftragsbücher der Baufirmen sind dementsprechend gut gefüllt.
Was die Baufirmen allerdings nicht finden, sind Fachkräfte. Und dazu zählen auch die Baumaschinenführer. Neben der klassischen Ausbildung zum Baugeräteführer, welche drei Jahre dauert, bieten viele verschiedene Bildungseinrichtungen auch eine Weiterbildung oder Umschulung zum Baumaschinenführer an.
Während die Lehrgänge der Anbieter flexibel gestaltet sind, ist die abschließende Prüfung per Prüfungsordnung bundesweit einheitlich geregelt. Die Lehrgänge eignen sich grundsätzlich für alle, die sich beruflich neu orientieren möchten oder auf der Suche nach Arbeit sind und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern möchten. Eine Förderung durch die Agentur für Arbeit ist ebenso möglich wie die Übernahme der Kosten durch Baufirmen, die ihrerseits auf der Suche nach Arbeitskräften sind.
Im Quereinstieg zum Baumaschinenführer – das sind die Voraussetzungen
Gesetzlich geregelte Voraussetzungen für den Quereinstieg zum Baumaschinenführer gibt es nicht. Dennoch kann es sein, dass die Anbieter der Lehrgänge verschiedene Anforderungen stellen. Oft geht es hier um den Erwerb verschiedener Führerscheinklassen oder eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung im Bausektor. Besteht Interesse an einer Umschulung, ist es ratsam, entsprechendes Informationsmaterial anzufordern und die Angebote miteinander zu vergleichen.
Das Führen der schweren Baumaschinen setzt allerdings auch einige Voraussetzungen an den Fahrer voraus:
- körperliche Belastbarkeit und Eignung
- Baumaschinenführer müssen auch in stressigen Situationen die Übersicht behalten, um sich und andere nicht zu gefährden
- logisches Denkvermögen und räumliches Vorstellungsvermögen sind wichtige Eigenschaften, um die großen und oft komplizierten Maschinen bedienen zu können
- handwerkliches Geschick und technisches Verständnis sind nötig, um etwa kleinere Reparaturen direkt selbst durchführen zu können
- auf der Baustelle arbeiten alle Hand in Hand, Baumaschinenführer sollten daher in der Lage sein, teamorientiert zu arbeiten
Dauer der Umschulung zum Baumaschinenführer
Da die meisten Anbieter der Lehrgänge diese auch unterschiedlich organisieren und aufbauen, ist eine genauere Aussage zur Dauer der Umschulung zum Baumaschinenführer schwierig. Darüber hinaus haben die Umschüler oft die Wahl zwischen verschiedenen Lehrgangsmodulen mit unterschiedlichen Lerninhalten. So beinhalten viele Lehrgänge etwa auch den Erhalt der Führerscheinklasse C/CE sowie weitere für Baumaschinenführer wichtige Qualifikationen.
Was kostet eine Umschulung zum Baumaschinenführer
Die Kosten für die Umschulung zum Baumaschinenführer können, je nach Umfang, vergleichsweise hoch ausfallen. Aufgrund des Bedarfs an Fachkräften übernimmt bei Arbeitssuchenden die Bundesagentur für Arbeit, zumeist nach einer Eignungsprüfung, die Kosten. Auch Baufirmen sind inzwischen häufig bereit, die Lehrgangsgebühren zu übernehmen, sofern sich hieraus die Aussicht auf eine Anstellung ergibt.
Ablauf der Umschulung zum Baumaschinenführer
Was für die Kosten und Dauer der Umschulung gilt, gilt auch für den Ablauf. Je nach Lehrgangsanbieter und den gewählten Lerninhalten verläuft die Umschulung anders. Einzig die anschließende Prüfung, welche im Normalfall von der IHK abgenommen wird, ist bundesweit geregelt. Für die Zulassung zur Prüfung zum geprüften Baumaschinenführer IHK sind verschiedene Lerninhalte im Lehrgang allerdings Voraussetzung.
Lerninhalte bei der Umschulung zum Baumaschinenführer
Baumaschinenführer müssen bei der Bedienung und der Wartung ihrer Maschinen viele Einzelheiten berücksichtigen. Darüber hinaus fällt auch die Bedienung der Maschinen selbst komplex aus. Und so überrascht auch der Umfang der Lerninhalte nicht. Folgendes Wissen müssen die Umschüler für eine erfolgreiche Prüfung zum Baumaschinenführer unter anderem erwerben:
- das Führen und bedienen vieler verschiedener Baumaschinen wie Bagger, Planierraupen, Radlader, Gabelstapler, verschiedene Baukrane wie Brückenkrane oder Autodrehkrane
- allgemeine Baumaschinenkunde
- Unfallschutz und Umweltschutz
- Material- und Bodenkunde
- Vermessung
- die verschiedenen Grundlagen der Maschinen und Geräte
- die Wartung sowie die Pflege der Maschinen, Störungssuche bei Nichtfunktion der Baumaschine
- die Protokollierung von Arbeitsvorgängen und das Führen von Kontrollbüchern
Gehaltsaussichten für den Beruf Baumaschinenführer
Baumaschinenführer verdienen im Vergleich zu vielen anderen Berufen gut. Der Mangel an guten Fachkräften wirkt sich zudem auf die zukünftigen Gehaltsaussichten positiv aus. Immer mehr Baufirmen sind bereit, höhere Gehälter für gut ausgebildete Baumaschinenführer zu zahlen.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen nach der Umschulung zum Baumaschinenführer
Die Umschulung oder Weiterbildung zum Baumaschinenführer stellt für sich schon eine Weiterbildung dar. Dennoch bestehen weitere Möglichkeiten der Weiter- und Fortbildung. Durch den Erwerb weiterer Qualifikationen wäre etwa eine Prüfung zum Baumaschinenmeister möglich. Für die Zulassung zu der Meisterprüfung ist die Teilnahme an einem weiteren Lehrgang nicht zwingend erforderlich, aber anzuraten.
Zukunftsaussichten für den Beruf Baumaschinenführer
Die Bedienung von Baumaschinen erfordert eine umfassende Ausbildung sowie viel Erfahrung. Baumaschinenführer sind daher auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt und die Nachfrage dürfte in Zukunft nicht zuletzt auch aufgrund des Baubooms weiter steigen. Die Zukunftsaussichten für Baumaschinenführer dürften daher sehr gut sein.
Wer sollte eine Umschulung zum/zur Baumaschinenführer/in ins Auge fassen?
Wer sich zum Baumaschinenführer beziehungsweise zur Baumaschinenführerin umschulen lassen möchte, muss bedenken, dass es sich um den zweiten Versuch für eine nachhaltige Karriere handelt. Es ist daher wichtig, die Tragweite dieser Entscheidung zu erfassen und die persönliche Eignung zu ergründen.
So muss man sich fragen, ob man fit genug ist und die notwendige Begeisterung für Baumaschinen mitbringt. Technisches Verständnis und Belastbarkeit sind weitere wichtige Eigenschaften, die Baumaschinenführer/innen an den Tag legen müssen.
Welche Alternativen gibt es zu Baumaschinenführer-Umschulung?
All diejenigen, die grundsätzlich Gefallen an einer Umschulung zum/zur Baumaschinenführer/in beziehungsweise Baugeräteführer/in finden, sich mit der Berufswahl aber noch nicht ganz sicher sind, sollten einen gewissen Rechercheaufwand betreiben und sich auch mit den folgenden Berufen als Umschulungsalternativen befassen:
- Berufskraftfahrer/in
- Straßenbauer/in
- Kanalbauer/in
- Spezialtiefbauer/in
- Brunnenbauer/in
- Gleisbauer/in
- Wasserbauer/in
Was können Baumaschinenführer/innen studieren?
Im Anschluss an die Umschulung zum/zur Baumaschinenführer/in beziehungsweise nach absolvierter Ausbildung zum/zur Baugeräteführer/in verfügt man über eine solide Basis, auf der man ganz im Sinne des lebenslangen Lernens aufbauen kann. Die Akademisierung wirft dabei unweigerlich die Frage nach vielversprechenden Studienmöglichkeiten auf.
Erfolgreiche Umschüler/innen müssen dazu ihren Job nicht sofort wieder an den Nagel hängen, sondern können sich einem Fernstudium oder anderweitigem Teilzeitstudium neben dem Beruf widmen. Für sie kommen dabei vor allem die folgenden Studiengänge in Betracht:
- Maschinenbau
- Mechatronik
- Bauingenieurwesen
- Fahrzeugtechnik
Achtung! Tipp aus der Redaktion
Angehende Umschüler/innen befinden sich vielfach in einer finanziellen Notlage, da sie aufgrund ihrer Arbeitslosigkeit vom Amt leben. Die Qualifizierung als Baumaschinenführer/in soll dies ändern und für einen Wendepunkt in der beruflichen Laufbahn sorgen.
Zunächst wirken die teils hohen Kosten aber abschreckend. Davon sollten sich Interessierte nicht beeindrucken lassen und stattdessen den folgenden Tipp aus unserer Redaktion beherzigen.
Kümmern Sie sich um die Finanzierung der Baumaschinenführer-Umschulung!
Im Zuge eines Beratungstermins beim Arbeitsamt kann man nicht nur die Möglichkeiten einer Baumaschinenführer-Umschulung besprechen, sondern auch direkt die passende Förderung beantragen. Diese besteht für gewöhnlich aus den folgenden Elementen:
- Bildungsgutschein
- Hilfen zum Lebensunterhalt
Einerseits ist dadurch für die Übernahme der Umschulungskosten und andererseits für den laufenden Lebensunterhalt gesorgt. Es ist folglich wichtig, das Arbeitsamt mit ins Boot zu holen, damit die Finanzierung des Vorhabens gelingt.